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Wenn du dich schon mal mit Infrarot-Fotografie beschäftigt hast oder einfach neugierig bist, was „unsichtbares Licht“ so draufhat – dann bist du hier goldrichtig! Heute geht’s um Vollspektrum-Fotografie, also die Königsdisziplin für alle, die buchstäblich mehr sehen wollen als das Auge erlaubt.  

Was bedeutet „Vollspektrum“ überhaupt?

Normale Kameras – egal ob DSLR, spiegellos oder Smartphone – nehmen nur sichtbares Licht auf. Das liegt grob zwischen 400 nm (violett) und 700 nm (rot).
Alles, was darüber hinausgeht (z. B. Infrarot) oder darunter (z. B. Ultraviolett), bleibt für den Sensor unsichtbar – weil die Kamera-Hersteller absichtlich Filter einbauen, die dieses Licht blockieren. Vollspektrum-Fotografie bedeutet: Man entfernt diesen Sperrfilter oder ersetzt ihn durch ein durchsichtiges Glas.
Dadurch wird der Sensor empfindlich für das gesamte Spektrum – von UV über sichtbares Licht bis IR.
Sprich: Deine Kamera sieht plötzlich mehr als du! Aber wie funktioniert das technisch?

Ein Umbau auf Vollspektrum ist keine Bastelarbeit für schwache Nerven.
Im Inneren jeder Kamera sitzt ein sogenannter IR-Cut-Filter, der – wie der Name schon sagt – Infrarotlicht blockiert.
Dieser wird beim Umbau entfernt oder ersetzt. Danach kannst du vor das Objektiv verschiedene Filter schrauben, um gezielt zu steuern, welcher Teil des Lichts auf den Sensor darf:

  • IR-Filter (z. B. 720 nm oder 850 nm): Nur Infrarotlicht → Traumhafte, surreale Landschaften mit weißen Bäumen und dunklem Himmel.

  • UV-Filter: Nur ultraviolettes Licht → wird in der Regel für wissenschaftliche oder forensische Zwecke genutzt.

  • Klarfilter: Kein Filter → die Kamera nimmt alles auf, also auch sichtbares, IR und UV gleichzeitig.

Das Ergebnis: Je nach Filter siehst du Welten, die du sonst nie zu Gesicht bekommst!

Warum sollte man Vollspektrum fotografieren?

Kurz gesagt: Weil’s verdammt spannend ist. 😄
Aber hier ein paar seriöse Gründe:

  • Kreative Freiheit: Du kannst zwischen klassischer Fotografie, Infrarot und UV wechseln – alles mit der gleichen Kamera.

  • Surreale Looks: Blätter werden weiß, Himmel schwarz, Haut wirkt porzellanartig – perfekte Spielwiese für Künstler.

  • Wissenschaft & Forensik: Vollspektrum-Kameras werden auch eingesetzt, um Spuren sichtbar zu machen, die mit bloßem Auge unsichtbar sind.

  • Astrofotografie: Viele Astrofotografen schwören auf Vollspektrum-Kameras, weil sie mehr Nebel und Sterne einfangen können, die außerhalb des sichtbaren Lichts leuchten.

 

Gibt’s auch Nachteile?

Klar – ganz ohne Schattenseiten geht’s nicht:

  • Weißabgleich ist tricky. Du wirst dich wundern, wie sehr Farben verrutschen können.

  • Autofokus funktioniert manchmal schlechter, da IR-Licht etwas andere Brennpunkte hat.

  • Objektive müssen mitspielen: Manche produzieren sogenannte „Hotspots“ im Infrarotbereich.

  • Und ja, der Umbau ist irreversibel – also nix für zarte Gemüter oder Garantie-Fans

Vollspektrum-Fotografie ist wie eine Eintrittskarte in eine unsichtbare Welt.
Man entdeckt Motive, die sonst verborgen bleiben – und entwickelt ein völlig neues Verständnis dafür, wie Licht funktioniert.
Egal ob du experimentierfreudiger Künstler, Tech-Nerd oder einfach nur neugierig bist: Eine Vollspektrum-Kamera öffnet dir Türen zu einer faszinierenden neuen Bildsprache.

Oder, kurz gesagt:
 Vollspektrum = Alles sehen, was das Auge verpasst.